Spvg 20 Brakel, SV 21 Bökendorf, SV Ottbergen-Bruchhausen und der TuS Bad Driburg besiegeln ihre Zusammenarbeit
„Alle vier Vereine schaffen es nicht mehr oder nur noch mit Mühe, eigenständig Mädchenmannschaften zu stellen. Da wir aber alle das Ziel verfolgen, den Mädchenfußball weiter am Leben zu erhalten und den Mädchen die Möglichkeit geben wollen, weiter Fußball zu spielen, haben wir uns mit den Verantwortlichen der anderen Vereine zusammengesetzt und diskutiert, was wir gemeinsam erreichen können“, berichtet Ottbergens Verantwortlicher Bernd Böttcher.
Sven Schmidt, Vorsitzender des SV Bökendorf, ergänzt: „In naher Zukunft wird es auch im Damenbereich für die Vereine immer schwieriger, eigenständig Mannschaften am Spielbetrieb teilnehmen zu lassen. Von daher ist es positiv, im Mädchenbereich jetzt schon den ersten Schritt mit einer Zusammenarbeit zu machen.“
Um die fußballbegeisterten Mädchen zu fördern, haben sich die Verantwortlichen entschieden, einen Jugendförderverein (JFV) zu gründen. Dieser wäre nicht nur im Kreis Höxter, sondern im gesamten Gebiet des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen ein Novum. Damit gehen die vier Vereine als Vorreiter an den Start und hoffen, noch weitere Vereine und fußballbegeisterte Mädchen für ihre Arbeit im Mädchenfußball begeistern zu können.
„Ein Jugendförderverein ist ein auf Dauer angelegtes Konstrukt, das zum Ziel hat, regional die Kräfte zu bündeln und eine kontinuierliche Förderung der Mädchen zu ermöglichen“, stellt Brakels Jugendleiter Thorsten Kraut das Konzept des JFV vor.
„Wir wollen die Jugendarbeit so aufbauen, dass die Mädchen später gut ausgebildet in die jeweiligen Damenmannschaften ihrer Stammvereine integriert werden können. Zudem bildet ein Jugendförderverein den Vorteil, sowohl leistungsbezogene, als auch breitensportliche Mannschaften pro Jahrgang zu bilden und so die Entwicklungsmöglichkeiten zu steigern.“
Zudem müssten bisher häufig die jüngeren Mädchen mangels eigener Mannschaft in höheren Altersklassen spielen. Daher sei die Altersspanne innerhalb der Teams oft sehr groß, führten die Verantwortlichen aus. In einem Jugendförderverein werde durch die Bildung von Jahrgangsmannschaften den Mädchen nicht nur ein altersgerechtes, sondern auch längeres Zusammenspiel ermöglicht und somit wird eine andauernde Struktur gebildet. Aufgrund der Corona-Situation kann JFV allerdings erst zur Saison 2021/2022 gegründet werden, da noch ein Beratungsgespräch mit dem Verband im Herbst ansteht.
„Wir befinden uns jetzt in einer Übergangssaison, in der wir die Möglichkeit haben, die Basis für unseren JFV zu legen und weitere Mädchen oder auch Vereine von unserer Arbeit zu überzeugen“, verfolgen die Verantwortlichen der vier Vereine trotzdem weiterhin ihren Plan.
Unter dem Namen „JSG Bökendorf-Nethegau“ werden drei Mannschaften (eine B-Mädchen-, eine C-Mädchen- und eine D-Mädchenmannschaft) am Spielbetrieb teilnehmen. Die C- und D-Mädchen spielen jeweils eine Altersklasse tiefer bei den Jungen mit. Dadurch seien die Mädchen mehr gefordert, müssen sich gegen die Jungenmannschaften durchsetzen und können so weiterentwickelt werden. Zusätzlich wird noch eine B-Mädchenmannschaft unter dem Vereinsnamen der Spvg 20 Brakel in der Bezirksliga spielen. Dieses Team wird (wie bereits berichtet) von Richard Moritz aus Melsungen trainiert.
Darüber hinaus haben die Verantwortlichen auch schon erste Gespräche mit den Grund- und weiterführenden Schule in den jeweiligen Orten geführt. Ziel des Projektes ist, an den Schulen aktiv Werbung für den Mädchenfußball zu machen und durch mögliche Schulmannschaften Mädchen für die Vereine zu gewinnen.
Fußballbegeisterte Mädchen (Jahrgänge 2004 bis 2010) können sich auch selbst bei den Verantwortlichen der jeweiligen Vereine melden. Die Verantwortung bei diesem Projekt liegt bei der Bad Driburgerin Katharina Schulte und bei der für den SV Ottbergen-Bruchhausen spielenden Jana Schulz. Beide kümmern sich hauptsächlich um organisatorische Fragen und sind Ansprechpartnerinnen sowohl für die Spielerinnen als auch für die Eltern, Trainer und alle Interessierten, getreu dem Motto „Gemeinsam für den Mädchenfußball“.